Hecken

Hecken sind in fast jedem Garten zu finden, meist als Sichtschutz oder zur Gliederung des Gartens in einzelne Räume. Viele Pflanzenarten eignen sich für geschnittene oder freiwachsende Hecken.

Ihr Wert als Lebensraum ist sehr unterschiedlich, je nachdem, aus welchen Pflanzen die Hecke besteht, wie dicht und wie groß sie ist. Größere dichte Hecken werden gerne von Vögeln als Zuflucht und Nistplatz genutzt. In der stachligen Feuerdornhecke in der Nachbarschaft tschilpen die Spatzen, in einer hohen Thujahecke brütet der Zaunkönig, im Laub unter den Hainbuchen scharrt die Amsel nach Futter. Wenn die Heckensträucher auch noch blühen und Früchte tragen bieten sie Nahrung für Insekten und Vögel.

Vorbild Feldhecke

Artenreiche Feldhecke mit Holunder, Wildrosen, Weißdorn, Berberitze
Artenreiche Feldhecke in Brandenburg

Früher wurden Feldhecken als Begrenzung der Weiden und Äcker angelegt, und um Holz und Früchte wie Schlehen und Haselnüsse ernten zu können. Mittlerweile hat man ihre große Bedeutung für die Umwelt erkannt. Sie schützen angrenzende Äcker vor Bodenerosion, verschönern die Landschaft und sind unglaublich artenreich: in Schleswig-Holstein wurden in einem einzigen Knick (Wallhecke) 1800 Tierarten entdeckt!

Die Schlehe, die in den meisten Hecken vorkommt, ernährt die Raupen von 44 Spannerarten, 18 Wildbienenarten besuchen die Blüten, 20 Vogelarten fressen die Früchte. Bei den Vögeln ist Holunder allerdings noch beliebter, dessen Beeren werden von 62 Arten verzehrt. Wildbienen wiederum würden Salweiden pflanzen, dort wurden 34 verschiedene Arten entdeckt. Weitere typische Heckensträucher und -bäume sind u.a. Weißdorn, Hainbuche, Stieleiche, Pfaffenhütchen, Wildrosen und Brombeeren. Oft klettern Waldreben, Hopfen oder Efeu durch die Sträucher.

Freiwachsende Hecken im Garten

Eine echte Feldhecke benötigt viel Platz: 5 m Breite für die Sträucher und auf jeder Seite noch bis zu 5 m Staudensaum. In den wenigsten Gärten reicht der Platz dafür aus. Eine Variante für den Hausgarten ist die freiwachsende Hecke aus einreihig gepflanzten Sträuchern. Es gibt sie in vielen Varianten mit einheimischen und exotischen Sträuchern.

Einige besonders beliebte Heckenpflanzen wie z.B. Kirschlorbeer und Forsythien sind aus Umweltsicht problematisch, da von geringem Wert für die einheimische Tierwelt. Haben Sie schon einmal eine Biene an einer Forsythienblüte gesehen? Wahrscheinlich nicht, denn die Blüten enthalten keinen Nektar und sind als Nahrungsquelle für Insekten wertlos. Früchte trägt sie auch nur wenige. Der Kirschlorbeer produziert immerhin Früchte, aber kaum ein Vogel außer dem Star mag sie fressen. Da er zum Verwildern  neigt und einheimische Gehölze verdrängt, führt ihn das Bundesamt für Naturschutz unter den invasiven Arten.

 

Weitere Artikel

Pfaffenhütchen

Den größten Teil des Jahres ist das Pfaffenhütchen ein unauffälliger Strauch - bis im Herbst seine Früchte reifen.

Weiterlesen …

Kornelkirsche

Die Kornelkirsche ist ein dekoratives Wildobst, mit früher Blüte und schmackhaften Früchten, für das sich in den meisten Gärten ein Platz finden lassen sollte.

Weiterlesen …
Copyright © Ulrike Grossmann