Euonymus europaeus

Pfaffenhütchen

leuchtend bunte Früchte des Pfaffenhütchens

Den größten Teil des Jahres ist das Pfaffenhütchen unauffällig. Die Blüten sind relativ klein, die Blätter schlicht, es fügt sich in jede freiwachsende Hecke ein. Erst im Herbst fällt es auf, wenn seine Früchte reifen.  Die leuchtend pinkfarbenen Früchte mit den orangenen Samen ähneln einer Kopfbedeckung katholischer Priester, daher der Name. Zusätzlich zu den auffälligen Früchten punktet es im Garten mit einer schönen Herbstfärbung, leuchtend gelb bis rot.

Sein natürlicher Standort sind lichte Laubwälder, Waldränder und Hecken, häufig gemeinsam mit Schlehen. Im Garten ist es gut für freiwachsende Hecken geeignet, da es Schatten verträgt und schnittverträglich ist. Es wird rund 3m hoch, wächst aufrecht und locker. Seine Wurzeln verzweigen sich stark, weshalb es gerne zur Befestigung von Böschungen verwendet wird. Seine Ansprüche an den Boden sind gering, es kommt sowohl mit Trockenheit und mit feuchten Böden zurecht. Auf kalkigen, eher trockenen Böden blüht es etwas besser als auf sauren und/oder feuchten Böden. Staunässe mag es nicht.

Ökologie

Blüten des Pfaffenhütchens

Die nektarreichen Blüten sind zwar unauffällig, werden aber von vielen Insekten besucht, vor allem von Bienen und Schwebfliegen.

Ein Nachtfalter, der Pfaffenspanner (Ligdia adustata), und die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella) sind auf das Pfaffenhütchen spezialisiert. Bei einem Befall damit müssen Sie sich keine Sorgen um andere Pflanzen im Garten machen, beide Arten fressen nur an Pfaffenhütchen. Die Gespinstmotten können ganze Sträucher entblättern, die sich davon normalerweise erholen und wieder austreiben.

Die Früchte sind nicht nur dekorativ, sondern auch beliebtes Vogelfutter, für 24 Vogelarten. Ein Name für den Strauch ist Rotkehlchenbrot, denn die Rotkehlchen fressen die Früchte besonders gerne. Aber auch Drosseln, Kleiber und Meisen mögen die Pfaffenhütchen.

Achtung - giftig!

Für Menschen sind alle Teile des Pfaffenhütchens giftig, insbesondere die Früchte. Sie enthalten u.a. herzwirksame Glykoside. Die Wirkung des Gifts tritt erst nach ca. 12 Stunden ein, die Folgen reichen von Koliken und Kreislaufstörungen, Fieber bis zu tödlichen Lähmungen. Das Öl der Samen schmeckt bitter und erregt Brechreiz, so daß schwere Vergiftungen sehr selten sind. Nach Angabe der Giftzentrale Bonn werden bis zu 3 Samen problemlos vertragen. Eine Verwechslung mit anderen Früchten ist kaum vorstellbar.

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Copyright © Ulrike Grossmann