Wacholderdrosseln
Im Winter haben wir die Wacholderdrosseln immer wieder im Garten, meistens kleinere Trupps, die die Falläpfel auffressen. Es sind kräftige, durchsetzungsfähige Vögel, sehr zum Leidwesen der Amseln, die sonst die Falläpfel weitgehend für sich hätten.
Sie sind leicht zu erkennen, etwa amselgroße Vögel mit grauer Kappe, rotbraunen Flügeln, gesprenkeltem Brustgefieder, und einem weißen Bauch. Früher wurden sie bejagt und als Krammetsvögel verzehrt, Krammet ist ein alter Name für Wacholder.
In den meisten Wintern fällt irgendwann eine Gruppe von ihnen in unserem Garten ein. Einmal waren es 20-30 Stück, die innerhalb einer halben Stunde alle noch am Baum hängenden Äpfel abräumten. Ein großer Teil der Äpfel fiel durch das Gezappel und Gepicke einfach ab und verschwand im tiefen Schnee. Der Schwarm verschwand dann wieder, um in den Gärten der Nachbarschaft weiter zu plündern.
In einem anderen Winter übernahm eine Wacholderdrossel unseren Garten. Für die Amseln muß das ein Horrorwinter gewesen sein. Sobald eine von ihnen sich den Falläpfeln näherte, wurde sie sofort verjagt. Die Wacholderdrossel war sehr aufmerksam, nur gelegentlich konnte sich eine Amsel anschleichen und ein paarmal an einem Apfel picken. Meisen und andere Kleinvögel wurden von ihr ignoriert. Erst im März zog die Wacholderdrossel wieder ab.
Im Sommer leben in Deutschland nur wenige Brutpaare, die wie andere Singvögel auch ihre Jungen mit Insekten und Regenwürmern füttern. Sie sind in Nordeuropa bis Sibirien sehr verbreitet und dort nach wie vor häufig. Ihr Sommerlebensraum sind Waldränder, Baumgruppen, lockere Wälder, auch Parks und Streuobstwiesen.
Es sind Kurzstreckenzieher, die in Mitteleuropa oder am Mittelmeer überwintern. Gärten mit Obstbäumen, Hagebutten und anderen Früchten sind für sie gute Plätze im Winter. Noch besser gefällt ihnen ein Garten, wenn Laub zum Wühlen auf den Beeten liegt. Mit Körnerfutter können sie nichts anfangen, sie sind auf Weichfutter angewiesen.