die meistens gelingen

Gemüse für Anfänger

Völlig idiotensicher ist kein Gemüse und außerdem kann das Wetter mit Hagel, Spätfrost, Dürre oder Dauerregen uns Gärtnern einen Strich durch die Rechnung machen, dazu Schnecken und andere Plagen. Aber einige Gemüse gelingen recht zuverlässig:

  • Buschbohnen
  • Pflücksalat
  • Rauke
  • Mangold
  • Rote Bete
  • Kartoffeln
  • Zuckererbsen

Relativ einfach sind auch Zucchini, Tomaten, Möhren oder wenn Sie was weniger Bekanntes wollen: Tomatillos. Bei mir zumindest wachsen die wie Unkraut und säen sich mittlerweile selbst aus.

Phaseolus vulgaris

Buschbohnen

Die frostempfindlichen Buschbohnen kann man von Mitte Mai bis Mitte Juli aussäen.  Einmal habe ich sie erst Anfang August ausgesät und es hat sogar noch mit der Ernte geklappt, aber in dem Jahr gab es erst spät im Oktober mal eine einzelne Frostnacht, die die Bohnen nicht überlebt haben.

Bohnen verbessern den Boden, weil sie wie andere Hülsenfrüchte in Symbiose mit Bakterien leben, die den Stickstoff aus der Luft binden und für die Pflanzen verfügbar machen können. Sie sind daher eine gute Vorkultur, wenn man in dem Beet imnächsten Jahr Vielfraße wie Zucchini anbauen möchte. Ich setze sie deshalb auch gerne in neu angelegte Staudenbeete. Zur Bodenverbesserung lässt man im Herbst die Wurzeln in der Erde und mulcht mit den Resten der Pflanzen.

Buschbohnen vertragen leichten Schatten. Man kann sie in Reihen oder in Horsten säen - je 4 bis 5 Kerne relativ dicht beieinander und den nächsten Horst in 40 cm Abstand. Sie keimen etwas schneller, wenn man sie vor der Aussaat ein paar Stunden in Wasser quellen lässt. Der Boden sollte sich schon erwärmt haben, also nicht direkt nach der letzten Frostnacht im Mai säen.

Pflege brauchen sie nicht viel. Etwas Kompost vielleicht, bei Trockenheit mal gießen, gelegentlich jäten und rechtzeitig ernten. Wenn man sie als Grüne Bohnen verwenden möchte, erhöht regelmäßiges Durchpflücken den Ertrag. Reife Bohnenkerne kann man frisch zubereiten oder trocknen als Vorrat für den Winter.

Beta vulgaris

Mangold

Mangold, Sorte 'Lukullus'

Mangold kann man in der Küche ähnlich vielseitig verwenden wie Spinat. Im Anbau ist er deutlich einfacher und ertragreicher, er kann bis zum ersten Frost beerntet werden. Wenn der Winter nicht zu hart ist, überleben die Pflanzen und man hat im nächsten Frühjahr noch mal eine kleine Ernte.

Es gibt Stielmangold, von dem in erster Linie die Stiele gegessent werden und Blattmangold. Hier verwendet man die ganzen Blätter. Eine weit verbreitete und empfehlenswerte Sorte ist 'Lukullus'.

Der Anbau ist simpel: Beet mit Kompost und Dünger (ich nehme Hornspäne) vorbereiten, aussäen, gießen, vereinzeln, hin und wieder jäten und ernten. Vereinzeln ist nötig, weil aus den Samen oft 2-3 Pflänzchen keimen. Zur Ernte pflückt man einzelne Blätter ab. 5-6 Pflanzen liefern genug für einen 2-Personenhaushalt.

Wer kein Gemüsebeet hat, kann Mangold ins Staudenbeet pflanzen, der vielfarbige und dekorative Stielmangold 'Rainbow Chard' bietet sich dafür an. Mangold kommt auch sehr gut in Balkonkästen und Töpfen zurecht.

Beta vulgaris

Rote Bete

Rote Bete gehört zur gleichen Art wie Mangold, der Anbau ist dementsprechend ähnlich einfach. Aussaat ab Anfang Mai bis Ende Juni in ein gut mit Kompost versorgtes Beet, auf 10 cm Abstand vereinzeln. Ernten kann man nach Bedarf, sobald die Knollen groß genug sind. Kleine Knollen sind zarter als große. Die jungen Blätter können auch verwendet werden. Möchte man die Bete einlagern, sollte man mit Ernte bis zum Spätherbst warten. In milden Wintern kann man sie mit ein wenig Schutz, z.B. einer dicken Schicht Herbstlaub, auf dem Beet stehen lassen. Leichten Frost überstehen sie so.

Pisum sativum

Zuckererbsen

Erntereife Zuckererbsen

Zuckererbsen lohnen den Anbau, denn sie sind ein leckeres Naschgemüse und werden relativ teuer verkauft.

Beim Anbau sind sie anspruchslos. Sie benötigen eine Rankhilfe, wobei ihnen ca. 1 m hohe dünne Zweige, ein Maschendrahtzaun oder ein Balkongeländer ausreichen. Das Keimen geht etwas schneller, wenn man die Samen vorm Aussäen ein paar Stunden einweicht. Ich stecke die Zweige in ca. 10 cm Abstand in den Boden und lege an jeden Zweig 2-3 Erbsen.

Geerntet werden die ganzen Schoten. Je jünger die Schoten sind, desto zarter schmecken sie. Wenn man häufig durchpflückt, ist der Ertrag höher. Falls man den Erntezeitpunkt verpasst hat und die Schoten schon zu hart sind, kann man die Samen rauspulen und verwenden, notfalls eingeweicht. Oder man hebt sie als Saatgut für das nächste Jahr auf. Bei mir bekommen Zuckererbsen irgendwann im Sommer immer Mehltau. Dann rode ich sie und säe an der Stelle einen Wintersalat aus, z.B. 'Grün im Schnee' oder der Bereich liegt bis zum nächsten Jahr brach.

Erbsen gedeihen nicht gut, wenn man sie nach sich selbst oder nach anderen Hülsenfrüchten anbaut. Die empfohlene Anbaupause ist 4 Jahre. Ich "wandere" mit den Erbsen daher jedes Jahr ein Beet weiter. Wie andere Hülsenfrüchte wirken sie als Gründüngung.

Nicht so einfach

Radieschen

In der Liste oben fehlen sie, die Radieschen, obwohl man überall lesen kann, wie unglaublich einfach ihr Anbau ist. Ich kann das nicht bestätigen. Zu spät im Jahr ausgesät, und sie schießen, d.h. sie bilden keine Knolle, sondern blühen gleich. Zu trocken, zu nährstoffarm und schon erntet man nur kleine, holzige Dinger oder sie schießen ... Wurmig sind sie auch oft. Bei mir klappt der Anbau nur bei Aussaat im Frühling, als Vorkultur in nährstoffreichen Beeten.

Vielleicht liegt es am Boden, ich gärtnere auf lehmigen Sand. Starkzehrer wie Kohl gedeihen bei mir auch nicht so recht. Wenn Ihr Garten einen besseren Boden hat, zicken bei Ihnen die Radieschen hoffentlich nicht so rum wie bei mir. Jedenfalls sollte man sich beim Termin der Aussaat an den Hinweisen auf den Samentütchen orientieren, es gibt Frühlings- und Sommersorten, die schoßfester sind.

Weitere Artikel

Salate

Blattsalate gibt es in großer Geschmacksvielfalt und sie sind einfach zu kultivieren. Viele Salatarten können auch im Balkonkasten angebaut werden.

Weiterlesen …
Copyright © Ulrike Grossmann