Grüne Blätter für die Küche

Blattsalate

Blattsalate gibt es in großer Geschmacksvielfalt, den mild schmeckenden klassischen Kopfsalat, bitteren Radicchio und Chicorée, Rauke, Endivien, scharfe Asiasalate. Ich stelle hier einige einfach zu kultivierende Sorten vor. Viele Salatarten können auch im Balkonkasten angebaut werden. Für Balkongärtner sind sie attraktiv, weil man einen großen Teil der Pflanze verwenden kann.

Übrigens können auch Wildkräuter wie Portulak, Rote Taubnessel und Nachtkerze als Blattsalat verwendet werden.

 

Lactuca sativa var. crispa

Pflücksalat

Pflücksalat Forellenschluss

Pflücksalate finde ich sehr praktisch. Man erntet von ihnen nicht die ganze Pflanze, sondern pflückt nur einzelne Blätter. Das Herz, also die zentrale Knospe lässt man dran. So kann man die Pflanzen über mehrere Wochen beernten. Für Gartenanfänger sind sie ideal, falls einem nicht die Schnecken einen Strich durch die Rechnung machen.

Es gibt eine große Sortenvielfalt, grüne, rote, gelbe Blätter, gezackte, krause, eher glatte, milder und kräftiger schmeckende Sorten. Ich säe gerne Mischungen verschiedener Sorten aus, dann hat eine gewisse Vielfalt im Beet und braucht nicht 5 verschiedene Saatguttütchen zu kaufen. Die Standardsorten wie Amerikanischer Brauner, die man in jedem Supermarkt bekommt, sind aber auch empfehlenswert.

Pflücksalate gedeihen in der Sonne und im Halbschatten. An den Boden haben sie keine besonderen Ansprüche, am besten gedeihen sie, wenn sie mit gut verrottetem Kompost versorgt werden. Man kann sie als Lückenfüller verwenden, z.B. solange die Zucchini noch klein sind.

Eine erste Aussat ist im März auf der Fensterbank möglich. Spätere Aussaaten macht man besser direkt ins Beet oder den Balkonkasten, dann erhält man robustere Pflanzen.

Mit der Ernte kann man beginnen, sobald die Pflanzen mehrere große Blätter haben. Ein geschlossener Kopf wie bei Kopfsalat entsteht bei Pflücksalat nicht. Nach ein paar Wochen beginnt der Salat zu schießen, er wächst in die Länge, neue Blätter sind recht klein und oft etwas bitter. Wenn man nicht selbst Saatgut gewinnen möchte, sollte man ihn dann entfernen. Für eine durchgehende Salatversorgung muß man rechtzeitig nachsäen.

 

Eruca vesicaria subsp. sativa

Rauke

Rauke alias Rucola ist sehr einfach im Anbau. Die selbstgezogene Rauke schmeckt deutlich intensiver als die gekaufte, ich verwende sie eher als Gewürz. Man kann die jungen Pflanzen als Ganzes ernten, dann muß man regelmäßig nachsäen. Wenn man die Pflanzen wachsen lässt, beginnen sie nach einigen Wochen mit der Blüte. Neue Blätter sinb etwas kleiner und geschmacksintensiver als bei den jungen Pflanzen. Die Blüten und jungen Blütentriebe kann man auch essen.

Für den Anbau braucht man nur den Anweisungen auf der Saatguttüte zu folgen. Schädlinge und Krankheiten sind ein relativ geringes Problem, außer den  Erdflöhen. Sie verursachen kleine Löcher in den Blättern, ich verwende die Blätter in der Regel trotzdem.

Rauke sät sich zuverlässig selbst aus, wenn man sie blühen und Samen ansetzten lässt. In Jahren, in denen ich nicht so viel Zeit für das Gemüsebeet hatte, war da recht praktisch. Die Blüten sind übrigens auch essbar. 

Brassica rapa

Asia-Salate

Asia-Salat 'Red Giant'

Die bekanntesten Asia-Salate sind Senfkohl-Sorten. Sie sind einfach zu kultivieren, Balkonkasten-geeignet, wachsen schnell und manche Sorten sind relativ winterhart. Aussäen kann man sie ab März oder April bis September. Nur im Sommer ist der Anbau nicht empfehlenswert, da sie sehr schnell in Blühstimmung geraten. Für einen ersten Versuch mit den Asia-Salaten sind Mischungen günstig. So kann man feststellen, ob man lieber die milden oder die scharfen Sorten mag und was besser gedeiht. Bei mir hat sich aus einer Mischung die Sorte 'Red Giant' im Garten etabliert. Sie gerät leider schnell in Blühstimmung, aber die Blätter sind dekorativ. Ich lasse ihn durchs Gemüsebeet vagabundieren.

Eine Sorte, mit der ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, ist 'Grün im Schnee'. Diesen Senfkohl sät man im September aus. In milden Wintern kann man ihn bis ins Frühjahr hinein beernten. Er ist recht scharf. Ich verwende ihn in Salaten eher als Gewürz, außerdem passt er in rührgebratene Gemüse zusammen mit Kürbis oder Champignons.

Copyright © Ulrike Grossmann