Kübelerde selbst mischen

Kokos statt Torf

Wer ein konsequenter Naturschützer ist, sollte im Garten, auf dem Balkon und bei seinen Zimmerpflanzen auf Torf verzichten. Eine Alternative zum Torf ist Kokoserde, die aus Kokosfasern hergestellt wird. Sie entstehen als Abfall bei der Produktion von Kokosseilen, Matten, Teppichen usw. Verkauft wird Kokoserde als praktisches Brikett, das man vor der Verwendung mit Wasser quellen lässt. Im Handel wird feine und grobe Kokoserde angeboten. Die grobe ist wirklich ziemlich grob - ich habe die mal aus Versehen gekauft. Verwendbar ist sie, aber ich würde sie nicht noch mal kaufen.

Ungedüngt kann man Kokoserde gut als Aussaaterde verwenden, muß dann aber die Keimlinge möglichst bald düngen, da die Kokoserde ausgesprochen nährstoffarm ist.

Ich mische mir die Erde für draussenstehende Kübelpflanzen aus Kokoserde, reifem Kompost und etwas Gartenerde seit einigen Jahren selbst. Es hat sich gut bewährt, bei starkzehrenden Pflanzen wie Tomaten auch noch Hornspäne hinzuzufügen. Zimmerpflanzen bekommen eine Mischung aus Kokosfasern und etwas Lavagrus, gedüngt wird mit Flüssigdünger im Gießwasser.

Mit Lavagrus verbessert man die Strukturstabilität der Pflanzerde und Wasser wird besser gehalten. Außerdem liefert er Spurenelemente, die nach und nach freigesetzt werden. Kaufen können Sie Lavagrus entweder relativ teuer in kleinen Mengen in gut sortierten Gartencentern oder wesentlich preiswerter im Baustoffhandel. Lavasplitt wird im Winter als salzfreies Streumittel verkauft.

Sehr viel leichter als Lavagrus ist Perlite, das im Baustoffhandel als Dämmstoffschüttung angeboten wird. Achtung, es werden auch Schüttdämmungen aus Styropor und anderem Material verkauft, das ist ungeeignet! Auch beschichteter Perlite (hydrophobiert und dadurch wasserabweisend) kommt als Zuschlagstoff nicht in Frage. Perlite speichert sehr gut Wasser und bei großen Kübeln ist das geringe Gewicht praktisch. Es enthält keine Nährstoffe.

Ich verwende Kübelerde für Tomaten und Paprike mehrere Jahre lang. Im Winter lagere ich sie unter einem dicken Laubpaket in einem Komposter. Im Frühjahr ergänze ich die Erde mit frischer Kokoserde, Kompost und Hornspänen, etwas Kalk für die Tomaten. Tomaten wachsen nach meiner Beobachtung in der abgelagerten Erde besser als in frisch gemischter, insbesondere Blütenendfäule tritt viel weniger auf.

Copyright © Ulrike Grossmann