Gärten - unterschätzte Bedeutung für den Naturschutz?
10,4 Mio. Einfamlienhäuser in Deutschland mit kleinen und großen Gärten, rund 1 Mio. Kleingärten, außerdem Wochenendgrundstücke, frei verpachtetes Gartenland, die Grünflächen rund um die Mietshäuser, dazu Balkone, Terrassen, Dachgärten - all diese Flächen können einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten. Insgesamt ist ihre Fläche größer als die aller Naturschutzgebiete zusammen, ein großes Potential für den Erhalt der Artenvielfalt.
Ich möchte Ihnen hier Anregungen geben, wie Sie mit Ihrem Garten oder Ihrem Balkon zum Erhalt der natürlichen Vielfalt beitragen können. In jedem Garten gibt es Möglichkeiten, den ökologischen Wert zu erhöhen, auch ohne die Umgestaltung zu einem Naturgarten, und ohne den Nutzen für uns Menschen zu verringern. Außerdem macht ein lebendiger Garten mit bunten, duftenden Blumen, Schmetterlingen, zwitschernden Vögeln und summenden Bienen mehr Spaß.
Artenvielfalt fördern
Zentral sind die folgenden Maßnahmen:
- Stauden und und Gehölze wählen, die bei Bienen und anderen Blütenbesuchern beliebt sind;
- Bei der Auswahl der Pflanzen auch einheimische Arten berücksichtigen;
- Herbstlaub unter Hecken und Sträuchern liegen lassen, das ist ein wichtiges Überwinterungsquartier für Insekten, Spinnen und andere Kleintiere, Regenwürmer werden gefördert und der Garten wird attraktiver für Vögel;
- Trockene Staudenreste erst im Frühjahr zurückschneiden, auch dort überwintern viele Insekten und nützliche Spinnen, gleichzeitig werden die Stauden vor Frost geschützt.
Wer noch mehr tun möchte, kann z.B.
- eine Miniwiese anlegen;
- Totholz auslegen, entweder als Stapel, einzelne große Stücke dekorativ im Beet arrangiert oder als Totholzhecke;
- Nistkästen aufhängen.
Eine Selbstverständlichkeit im Garten sollte eine kleine Wasserstelle sein, ein schlichter Blumenuntersetzer mit Wasser reicht aus.