Gewöhnliche Nachkerze

Blüte der Nachtkerze

Oenothera biennis

Sie blüht nur eine Nacht, aber das mit immer neuen Blüten von Juni bis September. Innerhalb von 2-3 Minuten öffnen sich die Blüten bei Einbruch der Dämmerung, kurz danach signalisiert die Nachtkerze mit üppigen Duftwolken, daß bei ihr Pollen und Nektar zu holen sind. Schon wegen diesem Schauspiel lohnt es, die Nachtkerze im Garten zu haben, denn bei keiner anderen Pflanze kann man das Aufblühen so gut beobachten. Am nächsten Morgen sind die Blüten der letzten Nacht verblüht, aber das macht nichts, am nächsten Abend öffnen sich neue.

Die zweijährige (=biennis) Nachtkerze wächst erst seit dem 17. Jahrhundert in Europa. Sie wurde zuerst als Zierpflanze aus Nordamerika eingeführt. Sie hat sich sehr schnell ausgebreitet, schon 100 Jahre später war sie z.B. in Brandenburg ein häufiges Unkraut. Kein Wunder, jede der über 100 Blüten einer durchschnittlichen Pflanze produziert ca. 200 Samen! Verwildert finden Sie sie an Wegrändern, Bahndämmen, auf Brachflächen. Im schattigen Wald hat die lichthungrige Pflanze keine Chance.

Nachtkerzen sind  anspruchslos und vertragen Trockenheit. Ein Platz an der Sonne in normalem Gartenboden genügt ihnen völlig. Dort, wo es Nachkerzen gefällt, verbreiten sie sich selbständig und wandern durch den Garten. An Stellen, wo sie stören, lassen sie sich leicht jäten.  Man sollte nur auf keinen Fall Pflanzen mit reifen Samen über den Kompost entsorgen, dann hat hat man sie bald überall!

 

Verwendung in der Küche

Blattrosette der Nachtkerze

Früher wurden Nachtkerzen als Gemüse angebaut, sicher ein Grund, weshalb sie überall in Europa vorkommen.

Essbar sind alle Teile der Pflanze, von den Wurzeln bis zu den Samen, Blüten und Blättern.

Die Blüten können Sie als attraktive Dekoration von Salaten verwenden, alleine oder zusammen mit anderen essbaren Blüten wie Kapuzinerkresse, Borretsch, Gänseblümchen. Die mild schmeckenden Blätter können als roh als Salat zubereitet werden oder wie Spinat. Mir schmecken sie gegart besser als roh, sie haben dann mehr Aroma. Roh sind sie sehr mild, ich mische sie gelegentlich in Blattsalate.

Die Wurzeln wurden früher Schinkenwurzel genannt, weil sie sich beim Kochen rötlich färben. Die Ernte lohnt nur bei großen Rosetten vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr, bevor die Pflanze schießt. Dann verholzt die Wurzel und wird ungenießbar.

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